Die älteste Wasserwehr der Steiermark


Im Jahre 1965 realisieren die Feuerwehrkameraden Karl Moser, Karl Reichenvater und Johann Gaisberger den lang gehegten Wunsch in Altaussee eine Wasserwehr zu installieren.

Diese hatte die Aufgabe, für Sicherheit und Ordnung am Altausseer-See zu sorgen. Der Feuerwehrausschuss, dem die drei angehörten, gab seine Zustimmung und als erster Einsatzleiter konnte Josef Danner gewonnen werden.

Die Gruppe wuchs ständig an, an Übungsmangel brauchte sich niemand zu beklagen. Für die nötige Ausbildung sorgte damals die Österreichische Wasserrettung, Landesstelle Oberösterreich. Eine feuerwehrmäßige Ausbildung fand in der Steiermark zu dieser Zeit noch nicht statt. Speziell die jungen Feuerwehrkameraden waren von der Faszination Tauchen begeistert und so war auch genügend Nachwuchs vorhanden. Dieser Nachwuchs wurde über die Rettungsschwimmerlehrgänge Jahr für Jahr aufgebaut.


 

Bereits 1973 konnte ein Rettungsboot (Kielboot mit Volvo-Innenmotor) für Altaussee angekauft werden. 

Um eine Unterkunft für dieses Boot zu erstellen, begannen die Männer mit dem Bau einer Bootshütte. Die Fertigstellung dieses Bauwerkes wäre beinahe gescheitert, wären da nicht einige einheimische Firmen gewesen, welche sich mit Materialbeistellungen einstellten. 

 

In dieser Zeit gewann die Wasserwehr Altaussee immer mehr an Bedeutung. Die Wasserwehr Altaussee wurde schon damals zu unzähligen Einsätzen im Bezirk Liezen und im oberösterreichischen Seengebiet gerufen. 

Beeindruckend war wohl die Vorführung der Wasserwehr im Rahmen der 100-Jahr Feier der Feuerwehr Altaussee.

 

Nachdem Josef Danner sein Amt zurücklegte, wurde Johann Langanger der neue Einsatzleiter. Sein Verdienst war die Ausbildung der Jungen (er war ÖWR-Rettungsschwimmer-Ausbilder mit Rettungsschwimmerlehrschein) und der Ausbau der Bootshütte. Die Gerätschaft und Ausrüstung war zu diesem Zeitpunkt noch in einem Kellerraum der Fischereigenossenschaft untergebracht. Im Winter 1982/1983 erfolgte nach unzähligen Sitzungen und Planungen der komplette Umbau der Bootshütte zur Wasserwehreinsatzstelle. Inzwischen wurde auch vom Landesfeuerwehrverband Steiermark die Bezeichnung Wasserwehr eingeführt und die Tauchausbildung wurde ab diesem Zeitpunkt in der Feuerwehr- und Zivilschutzschule in Lebring durchgeführt. In mehreren hundert freiwilligen Arbeitsstunden vollendeten die Mannen der Wasserwehr die Arbeiten an ihrer Einsatzstelle, welche am 27.5.1983 feierlich eröffnet werden konnte.

Sepp Schober war der nächste Einsatzleiter, und auch er war mit großem Eifer und Akribie bei der Sache. Nachdem die Reparaturkosten trotz viel Eigenarbeit beim Einsatzboot immer größer wurden, war es Josef Schober, der es zuwege brachte, dass für die Wasserwehr ein neues Einsatzboot angekauft wurde. 

Er setzte es sogar durch, dass das neue Einsatzboot in Deutschland gekauft wurde. 

Das Jet-Boot der Marke Vieser-Shadow stand bei der DLRG mehrfach zur vollsten Zufriedenheit im Einsatz und entsprach genau unseren Anforderungen. Nachdem die letzten Differenzen mit der Landesregierung bzgl. der Förderungen abgeklärt wurden, erfolgte im Juli 1984 die Auslieferung. 

  

Nach dem allzu frühen Tod Josef Schobers leitete Gunter Schafhuber die Geschicke der Wasserwehr. Durch die Wahl von Gunter Schafhuber zum Feuerwehrkommandanten wurde Hubert Gaisberger, der Sohn des Gründungsmitgliedes, 1990 neuer Einsatzleiter. 

Unter seiner Führung wurde 1997 der größte Arbeitseinsatz der örtlichen Wasserwehr abgewickelt. Die Verlegung eines 1.800 m Versorgungspaketes (Strom- und Wasserleitung, Abwasserleitung) in die Seewiese ersparte der Gemeinde ca. ATS 1,0 Mio. Der bestens organisierte Einsatz konnte termingetreu und unfallfrei durchgeführt werden.

Für die Sauberhaltung des Seeufers (Abtransport der Müllsäcke und Seeuferreinigungen) wurde der Wasserwehr im Jahre 1993 der Umweltschutzpreis der Gemeinde Altaussee verliehen. 

Im Jahre 2000 wurde die Unterkunft der Wasserwehr generalsaniert und mit einem Zubau versehen. Diese Investition wurde ohne jegliche Mittel der öffentlichen Hand (Land, Landesfeuerwehrverband, Gemeinde) bewerkstelligt.  Nun verfügt jeder Taucher über einen eigenen Spind – übrigens eine Erfindung der Altausseer Wasserwehr in Zusammenarbeit mit der Fa. Steurer – wo die gesamte Tauchausrüstung ordnungsgemäß gelagert werden kann. 

Der große Wunsch der Kameraden der Wasserwehr, die Anschaffung eines Universalfahrzeuges, mit welcher auch die Tauchkameraden und die Tauchausrüstung gefahrlos zu den Einsätzen im gesamten Bezirk transportiert werden kann, muss wegen des Rüsthausbaues noch länger warten.

  

Einsatzleiter Hubert Gaisberger legte im Jahre 2003 sein Amt in jüngere Hände und so wurde Wolfgang Gasperl neuer Einsatzleiter und Hansi Gaisberger sowie Martin Schafhuber seine Stellvertreter.

2004 war ein trauriges Jahr, das alte Einsatzboot gab den Geist auf und war irreparabel.

Ein neues Boot wurde mit Unterstützung des Landes Steiermark (LH Klasnic und LR Schützenhöfer) sowie dem Landesfeuerwehrverband angekauft. Unglaubliche 127.000 Euro wurden aufgebracht, um am 15. August 2005 in einem imposanten Festakt ein neues Boot der Fa. Reich aus Deutschland zu weihen. 

  

Derzeit kann der Einsatzleiter über 14 voll ausgebildete Tauchern und 24 Bootsführern und Rettungsschwimmer verfügen, damit ist der Wasserdienststützpunkt Altaussee nicht nur der älteste, sondern auch der größte in der Steiermark. 

Stand 2006